– ein Wechselbad für Beobachter und Fans war das Spiel der Inexio Royals gegen den Herner TC in der Stadtgartenhalle Saarlouis. Es ging hin und her und auf und ab. Wie im großen Bogen – anfangs hoffnungslos unterlegen, aber am Schluss gewonnen – so lief es auch im Kleinen, denn die beiden Basketballmannschaften zeigten Stärken und sie zeigten Schwächen. Die Saarlouiserinnen brauchten 4 Minuten bis sie den ersten Treffer zum 1: 7 verzeichnen konnten. Zahlreiche Würfe fanden nicht ihr Ziel. Dasselbe passierte den Hernern in der Spielverlängerung, was den Saarlouis Royals (zusammen mit ihrer Nervenstärke) den Sieg sicherte. Das erste Viertel endete beim Stand von 8:21!
Zum zweiten Viertel kamen die Saarlouis Royals aufgeräumter. Trainerin Isabel Fernandez wechselte konsequent aus: Wer Fehler machte oder Schwächen zeigte, durfte auf die Bank. Es gelangen mehr Punkte als zuvor und der Abstand verringerte sich. 1 Minute vor der Halbzeit war es nur noch 1 Punkt, bei 30:32 gingen die Mannschaften in die Kabinen.
Nach 1 Minute im neuen Viertel verbuchten die Royals ihren ersten Führungspunkt. Das Spiel wurde wieder hektisch, die Herner besannen sich ihrer starken Verteidigung und starteten daraus einige Fast-Breaks, sodass sie wieder einen Vorsprung von 46:55 zu Beginn des letzten Viertels hatten. Nach einer Auszeit kamen die Saarlouiserinnen wieder stark aufs Feld, kamen bis auf 4 Punkte heran. Aber 3 Minuten vor Schluss lagen sie wieder zurück: 60:68. Wieder Auszeit, dann schneller Angriff, Herne verliert den Ball und trifft nicht mit 2 Dreier-Versuchen, Royals haben Oberwasser, Freiwürfe durch Tina Cvijanovic und es steht 30 Sec. vor Schluss 68:68. Auszeit. Zurück. Herne geht in Führung. Noch 5 Sekunden. 68:70. Leah Scott wird gefoult. Sie behält die Nerven und versenkt 2 Freiwürfe. Auszeit. Herne hat den Ball. Saarlouis vermeidet foul zu spielen, dann kommt der Abpfiff. Das war knapp für die Royals, beinahe wäre es 70:72 ausgegangen. Herne “hatte es in der Hand”.
Am Ende der regulären Spielzeit steht es 70:70. Die Royals freuen sich, nicht verloren zu haben und neue 5 Minuten gewonnen zu haben, um das Wechselspiel vielleicht doch für sich entscheiden zu können. Herne beginnt die Verlängerungszeit nervöser als die Saarlouiserinnen, 2 “sichere” Würfe missglücken, auf der anderen Seite gelingt ein Dreier von Leah Scott zum 73:71. Offensiv-Rebound, dann kann Annlina Äijänen 2 Punkte draufsetzen. Die Royals wirken konzentrierter, Herne eher weniger selbstsicher. Auszeit bei 2:20 Minuten und 75:71. Schachzug oder Zufall? Leah Scott nicht unterm Korb, sondern im Spielaufbau und wird gefoult. Sie versenkt 2 Freiwürfe ohne Ringberührung. Nach einem missglückten Dreier verliert Herne den Ball, dann kann Addison Richards nach Foul ebenfalls 2 Freiwürfe ohne Ringberührung zum 79:71 versenken. Und wieder ein erfolgloser Angriff durch Herne, der auf der anderen Seite mit einem Korbleger (Tina Cvijanovic) quittiert wird. 45 Sekunden vor Ende wehren die Royals erneut einen Angriff ohne Foul ab. Es steht 81:71. Die Royals werden ruhiger und Herne gelingt ein Dreier. Noch 15 Sekunden und Herne schafft wieder einen Dreier zum Spielstand von 81:77. Auszeit und Isabel Fernandez entlädt zunächst ihre Energie, findet aber wohl das richtige Wort. Tina Cvijanovic verwirft einen zugesprochenen Freiwurf. Die Royals werfen ein, wieder Leah Scott im Aufbau, dann ertönt der Schlusspfiff, bevor Magaly Meynadier ihren Dreier abwerfen kann – Saarlouis erleichtert, Herne enttäuscht, weil sie in diesem Auf-und-ab schließlich unterlegen sind – das war eine Nervenprobe sondersgleichen.
(c) Fotos Christoph Dutt